|
Schreiben
an die beiden
Schulbehörden
Sehr geehrter Herr Schulpräsident
Sehr geehrte Damen und Herren Schulbehördenmitglieder
Aus beunruhigten Elternkreisen wurde an unseren
Verein die
Information herangetragen, dass in sämtlichen Schulhäusern
und Kindergärten von Kreuzlingen angeblich bis Jahresende
drahtlose Computernetzwerke (WLAN) installiert werden
sollen. In diesem
Zusammenhang werden wir auch um Auskunft hinsichtlich der
gesundheitlichen Risiken der schädlichen Funkstrahlung
gebeten.
Wir weisen dabei auf Studien hin, die insbesondere bei
Kindern und
Jugendlichen ein gesundheitliches Risiko belegen und deshalb
gerade
für diese Personengruppe ein besonders vorsichtiger Umgang
mit
Funktechnologien empfohlen sei. Dies ist unter anderem
deshalb so
wichtig, weil nicht garantiert ist, dass WLAN-Geräte
inklusive
portabler Computer die so schon viel zu hohen
Anlagegrenzwerte für
Handy-Masten einhalten.
Da meines Wissens bislang nur wenige bzw. keine offiziellen
und klaren
Informationen, weder an Eltern, noch an Schüler oder
Lehrkräfte bezüglich des geplanten WLAN-Ausbaus abgegeben
wurden, besteht verständlicherweise eine grosse Unsicherheit
in
dieser Sache. Für Aussenstehende entsteht der Eindruck, dass
es in
einem durch IT-Lieferanten angeheizten Wettbewerb unter
Schulgemeinden
im ganzen Land hauptsächlich darum geht, zu den Ersten bei
der
WLAN-Einführung zu gehören, um nicht als vermeintlich
rückständig zu gelten. Steht möglicherweise bloss
Profilierungsstreben statt Interesse an einer seriösen und
kostenbewussten Einführungsstrategie mit entsprechender
Risikobeurteilung im Vordergrund? Wäre dies im Sinne des
pädagogischen Berufsauftrages?
Im Auftrag unseres Vereins möchte ich Sie deshalb um die
Beantwortung des beiliegenden Fragenkatalogs bitten. Ihre
Antworten
werden wir dann interessierten Kreisen öffentlich zugänglich
machen. Ich bedanke mich jetzt schon für eine zeitnahe
Antwort
nach den Herbstferien und stehe für allfällige
Rückfragen gerne zur Verfügung.
Fragen zur WLAN-Einführung
Da mittlerweile eine negative Beeinträchtigung von
pflanzlichen,
tierischen und menschlichen Organismen durch
elektromagnetische Felder
(Funkstrahlung) aus wissenschaftlicher Sicht nicht mehr
ernsthaft in
Abrede gestellt werden kann, drängen sich Fragen zum
risikogerechten Umgang mit drahtlosen Computernetzwerken an
Schulen in
Kreuzlingen auf.
Es geht dabei nicht um die
grundlegende Frage der pädagogischen Notwendigkeit für den
Computereinsatz im Unterricht, sondern darum, ob die
Geräte wenn
immer möglich per Kabel statt mit Funk vernetzt werden.
- Entspricht es den Tatsachen, dass noch dieses Jahr
in
praktisch allen Klassenzimmern und Kindergärten
drahtlose
Computernetzwerke (WLAN) installiert und ganze Klassen
mit
Tablet-Computern ausgestattet werden? Wie sieht die
Einführungsstrategie diesbezüglich aus?
- Ist es richtig, dass in der Vergangenheit bereits
die
meisten Schulhäuser und Klassenzimmer mit
Kabelnetzwerken für
Computer ausgerüstet wurden und die geplanten drahtlosen
Computernetzwerke parallel dazu eingerichtet werden?
- Ist beabsichtigt, die bereits vorhandenen
Notebook-Computer
mit Kabelanschluss nach und nach durch Tablet-Computer
zu ersetzten,
die den Internetzugang nur noch mittels Funk
ermöglichen?
- Was für Computer-Modelle und von welchen
Anbietern
wurden evaluiert? Werden solche Computer-Modelle
beschafft, die sich
auf jeden Fall auch an Kabelnetzwerken (Ethernet)
betreiben lassen?
- Wird sichergestellt, dass ausschliesslich solche
Schulsoftware beschafft wird, die auch ohne permanente,
drahtlose und
damit energieverschwenderische Netzwerkverbindungen
einsetzbar ist?
- Wie wird die formelle Empfehlung des
Regierungsrates -
drahtgebundenen statt funkbasierten Computernetzwerken
an Schulen den
Vorzug zu geben - in Kreuzlingen umgesetzt?
- Teilt die Schulbehörde die Auffassung des
Regierungsrates, dass die Gesamtkosten für
Kabelnetzwerke
langfristig geringer sind als für Funknetzwerke? Wurden
vergleichende Kostenkalkulationen für WLAN und Kabel
über
mindestens 10 Jahre vorgenommen (inkl. Investitionen,
Betrieb, Energie,
Wartung, Unterhalt, Risikoschulung etc.)?
- Mit welchem konkreten pädagogischen Zusatznutzen
werden die zusätzlichen Investitionen und Betriebskosten
in WLAN
gegenüber den bereits vorhandenen Kabelnetzwerken
gerechtfertigt?
- Wie wird der Amts- und Berufsauftrag im
Zusammenhang
mit
den gesundheitlichen Risiken der im Unterricht
eingesetzten
WLAN-Geräte bzw. WLAN-Computer konkret wahrgenommen?
- Wann und wie wurden bzw. werden Schulleitungen,
Lehrkräfte, Schüler und Eltern von unabhängiger
Seite
über die gesundheitlichen Risiken der funkbasierten
Unterrichtsgeräte informiert? Wie erfolgt die adäquate
Ausbildung und regelmässige Schulung im Umgang mit
diesen
Geräten und was für zusätzliche Kosten fallen dabei an?
- Angefragte Lehrkräfte konnten keine klaren
Auskünfte über die WLAN-Ausbaupläne geben. Es war ihnen
nicht möglich zu erläutern, wie sie die neuen Geräte im
Unterricht risikogerecht einsetzen werden. Es ist zudem
nicht klar wie
sie ihre Schüler im Umgang mit der
gesundheitsschädlichen
Funkstrahlung instruieren werden. Wie sieht das
verantwortungsvolle und
umfassende Einführungs- und Betriebskonzept
diesbezüglich aus?
- Im Ausland klagen Eltern von durch Funkstrahlung
geschädigter Kinder bereits vor Gericht gegen Schulen
die WLAN
einführten. Wurde eine Risikobeurteilung vorgenommen und
festgehalten, wie die Schulbehörden das diesbezügliche
Risiko
einschätzen? Werden gegebenenfalls finanzielle
Rückstellungen
für allfällige Schadenersatzforderungen gebildet?
- Wie nehmen die Schulbehörden ihre
Arbeitgeberverantwortung hinsichtlich der
Elektrosmogprävention
bei Lehrkräften wahr und wie erfolgt der Schutz
elektrosensibler
Angestellter die unter dem EMF-Syndrom leiden?
- Wie wird unter ethischen und rechtlichen Aspekten
die
geplante und nachweislich gesundheitsschädliche
Zwangsbestrahlung
aller Schüler und Kindergärtner in Kreuzlingen
gerechtfertigt?
- Datenschutz und der damit verbundene
Persönlichkeitsschutz von Schülern ist wichtig, da
sensible
Daten verarbeitet und gespeichert werden. Wie sieht das
Sicherheitskonzept im Vergleich zwischen Kabelnetzwerken
und einfach
zugänglichen WLANs aus? Wie werden allfällige
Missbräuche jeglicher Art wirkungsvoll verhindert?
- Haben sich die Schulbehörden in der Vergangenheit
mit
neuen Kommunikationstechnologien befasst, die eine
mobile Kommunikation
gänzlich ohne Funkstrahlung ermöglichen?
- Welche Bedingungen müssen für die
Schulbehörden eingehalten sein, damit sie von einem
gesundheitlich
und finanziell vertretbaren sowie pädagogisch
nutzbringenden
Einsatz von WLAN an Schulen ausgehen. Unter welchen
Bedingungen
würden sie darauf verzichten und auf weniger schädliche
Technologien setzen?
http://www.strahlungsfrei.ch/Neuigkeiten.html
|